tibetisch: ‘jig rten gyi chos brgyad
acht weltliche dharmas oder acht aneignungen wie du in diesem falle zu dharma sagen könntest.
oder um den achten karmapa zu zitieren: ‘winde gewöhnlicher aufregung’
das sind acht *dinge* von denen die meisten denken, sie kämen auf einen zu … die einen suchst du, die anderen suchst du zu meiden. bestimmend für den menschen, nehmen sie im allgemeinen einen sehr grossen raum ein.
von milarepa stammt der satz:
ich verliess mein zuhause und suchte die einsamkeit der berge, aber sogar dort verfolgten mich die winde der acht weltlichen bestrebungen. als ich daran ging, eine höhle auszusuchen, suchte ich nach einer, die warm, trocken und geschützt war. die acht weltlichen winde bliesen immer noch in meinem geist.
und doch scheint es so, als ob alle acht gleichermassen für einen absoluten glückszustand bedeutungslos wären … alldieweil alle acht bedingt sind:
- gewinn – verlust
- freude – leid
- annerkennung – kritik
- ruhm – verachtung
da sanskrit-, bzw. tibetische worte semantisch anders unterlegt sind als die direkten deutschen pedants, hier ein paar ausdehnungen:
gewinn, aneignung
freude, glück
annerkennung, lob, angehnehme worte, gute neuigkeiten
ruhm, status, berühmtheit
verlust, enteignung
leid, unglück
kritik, tadel, unangenehme worte, schlechte nachrichten
verachtung, bedeutungslosigkeit, verleumdung, schmach
letztendlich wird es schon so sein, dass es besser für dich ist du achtest mehr auf das was du geben kannst, als darauf, was du bekommst